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Philharmoniker Depot

06.09.19 Gold: "Wir sind erst im zweiten Inning"

Gold muss heute im europäischen Handel Federn lassen. Auch der Silberpreis gerät unter Druck. Die Gründe sind vielfältig. Zum einen gibt es eine Entspannung in Hongkong, zudem wollen die USA und China weiter an einer Lösung im Handelsstreit arbeiten. Aber vor allem aus technischer Sicht ist eine Verschnaufpause – vor allem bei Silber – nach den vergangenen Tagen und Wochen mehr als verdient. Doch die Stimmen mehren sich, die Gold vor einem langen Bullenmarkt sehen. Eine davon stammt von Peter Grandich.

Im Gespräch mit dem Internetportal kitco.com äußert sich der Gründer einer Research-Firma zum Goldpreis und geht davon aus, dass Gold noch großes bevorsteht, die Volatilität aber zunehmen dürfte. Er sieht Gold erst im zweiten Inning. Und ein Baseballspiel bestehe aus mindestens neun Innings. Gleichzeitig sieht er den Bullenmarkt bei den Aktien zu Ende gehen. Er glaubt, dass es zu seinen Lebzeiten keinen solchen Aktien-Bullenmarkt mehr geben wird. Er rechnet aber nicht mit einem Crash auf dem Aktienmarkt – oder soll man besser sagen, er hofft auf keinen Crash auf dem Aktienmarkt? Seiner Ansicht nach wäre es für Gold besser, wenn der Aktienmarkt allmählich schwächeln würde. Auf diese Weise könnte Geld von Aktien in Gold fließen, während es bei einem Crash vernichtet werden würde.

Dieser Konkurrenzgedanke zwischen Gold und Aktien erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht: Es gibt in der Geschichte genügend Beispiele, in denen Gold und Aktien gemeinsam nach oben marschiert sind oder auch gefallen sind. Anleger sollten sich nur noch einmal die Zeit nach der Jahrtausendwende in Erinnerung rufen. Der Goldpreis startete damals Hand in Hand mit den Aktien durch, bis beide Anstiege durch die Finanzkrise beendet worden sind. Zwar erholte sich Gold schneller davon, doch auch die Aktien schlossen dann wieder auf. Von daher ist dieses Konkurrenzdenken zwar etwas, dass immer wieder beschworen wird. Aber einer Überprüfung hält es nicht stand. In einer Deflation würden Gold und Aktien leiden, in einem inflationären Umfeld hingegen sollten sich Aktien und Gold gut entwickeln – zumindest so lange, bis die Inflation über die 3,5/4,0 Prozent Marke ansteigt. Von daher sollten Anleger alle Anlagen separat voneinander betrachten und sich nicht zu sehr auf Korrelationen verlassen.

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Quelle: https://www.deraktionaer.de

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